Count – Down am Xingu IV

Der neue Dokumentarfilm von Martin Keßler – 2014

Das Belo Monte Staudammprojekt am Rio Xingu in Brasiliens Amazonasstaat Pará gehört wohl zu den umstrittensten Großprojekten mit deutscher Beteiligung in diesem Land. Obwohl mehrere Einsprüche noch nicht entschieden sind wird gebaut, werden Tatsachen geschaffen, die den indigenen und nicht-indigenen Flussanrainern die Existenz rauben. Über deren gescheiterten Widerstand gegen den Baubeginn, über die gebrochenen Versprechungen für Wiedergutmachung an die Umsiedler, deren Land im Stausee verschwinden wird und über die ungeachtet dessen nicht verstummenden Proteste berichtet der Filmemacher Martin Keßler in seiner Langzeit-Dokumentation „Count-Down am Xingu“, deren 4. Teil im Mai 2014 Premiere hat.

Foto: GfbV-Archiv

Eine Kurzfassung des Filmes (13 min) finden Sie / findet Ihr ab sofort auf http://www.youtube.de und http://www.neuewut.de.

Deutsche Version: http://youtu.be/X_PP44cOS5A
Portugiesische Version: http://youtu.be/GWq8kXFxJpU

Die bundesdeutsche Premiere des Filmes (Langfassung, 73 min) ist am Montag 12.5.2014, 19.30 Uhr, in Frankfurt a.M., Haus am Dom sowie
Montag 19.5.2014, 20.00 Uhr, im Kino Babylon, Berlin Mitte.
Weitere Termine / Infos: http://www.neuewut.de

Die DVD mit dem Film kommt voraussichtlich Anfang Mai heraus und kann unter bestellung@neuewut.de bestellt werden.

Inhaltsangabe zum Film

Januar 2014. Die Umsiedlung von fast 40 000 Menschen hat begonnen. Am Fluss Xingur entsteht der drittgrößte Staudamm der Welt – Belo Monte. Über 600 qkm Urwald werden gerodet, Indigene, Flussbauern und Bewohner der Stadt Altamira „zwangsumgesiedelt“. Die Entschädigungen bleiben weit unter dem Wert der verlorenen Habe. Statt der versprochenen Holzhäuser werden den Menschen Betonhäuser, die dem Klima nicht angepasst sind, auf einen Untergrund gesetzt, der als Bauland nicht taugt. „Der Beton wird gestreckt – um einen Zusatzgewinn zu machen“, so ein Insider zum Filmteam. „Korruption und Baumafia – wie bei den Stadien für die Fußballweltmeisterschaft“, fügt er hinzu.
Seit Jahren kämpfen Bischof Erwin Kräutler und das Bürgerbündnis „Xingu vivo“ gegen das „pharaonische Kraftwerk“. Immer wieder haben Indigene die Baustelle besetzt. Und mehrfach haben ihnen Gerichte Recht gegeben, den Riesenstaudamm für illegal erklärt. Doch Belo Monte wird einfach weiter gebaut – mithilfe von Rechtskonstruktionen aus der Zeit der Mit Demokratie hat das nichts zu tun“, sagt der Bischof. Trotzdem liefern europäische Firmen LKW und Turbinen – ob Siemens, Voith, Andritz oder Mercedes. Über 150 weitere Staudämme sind im Amazonasgebiet geplant. Ein Riesengeschäft für internationale Konzerne und die brasilianische „Baumafia“ – auf Kosten der „grünen Lunge der Welt“ und der Menschen, die hier leben.

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