2006 wurde Evo Morales zum ersten indigenen Präsidenten Boliviens gewählt. Hat sich dadurch die Situation der Indigenen verbessert? Was hat sich vielleicht auch verschlechtert? Und wie ist die Situation aktuell nach dem Rücktritt von Evo Morales 2019?
Autorin: Megan Woo, Praktikantin Referat Genozidprävention und Schutzverantwortung
Das Foto ist von einem Monument in Kigali. Es ist eine Hand, die die Wichtigkeit symbolisiert, Korruption und Verbrechen zu bekämpfen. C Unsplash.com//Reagan M.
Am 7. April kam die ruandische Bevölkerung zusammen. Es war der Beginn der Gedenkfeier für den Völkermord gegen die Tutsis in Ruanda im Jahre 1994. Die jährliche Gedenkfeier beginnt am Jubiläum des Tages, an dem die 100 Tage der Verstümmelungen, Vergewaltigungen und Tötungen begannen. Die Gedenkfeier dauert demnach auch 100 Tage, während derer Ruanda sich an die unfassbare Gewalt erinnert, die die Hutus gegen die Tutsis anwandten, und um die Opfer trauert. Ein weiterer Zweck soll sein, solch eine Tragödie nie wieder passieren zu lassen.
Autor*innen: Antonio Ablon, übersetzt von IsabelFriemann
Bild: Wikimedia Commons
Welches Szenario präsentiert sich, wenn ein Sohn des gestorbenen Diktators und eine Tochter des amtierenden tyrannischen Präsidenten die zwei höchsten politischen Ämter im Land für sich gewinnen?
Autorin: Eliane Fernandes, Referentin für indigene Völker
Illegaler Abbau auf Yanomami-Territorium in Brasilien, Foto: Amazônia Real via flickr
Die brasilianische Vereinigung „Hutukara Yanomami“ veröffentlichte am 11. April einen Bericht über die aktuelle Lage der Yanomami in den brasilianischen Bundesstaaten Amazonas und Roraima. In dem Bericht wird eine Zunahme von illegalen Bergbauaktivitäten auf ihrem Territorium um 46 % allein im Jahr 2021 geschildert. Dadurch erhöhte sich auch die Zahl der kriminellen Übergriffe auf Yanomami-Gemeinschaften.
Autorin: Maren Thiel, Praktikantin Referat für Indigene Völker
Foto: Dürre im Chaco 2009, aufgenommen von der „EU Civil Protection and Humanitarian Aid“ Lizens Attribution-NonCommercial-NoDerivs 2.0 Generic (CC BY-NC-ND 2.0)
Offiziell stehen die indigenen Territorien im Norden Paraguays unter Schutz, inoffiziell aber werden sie immer wieder Ziel von illegalen Abholzungen und Landraub durch Großgrundbesitzer*innen. Die momentane extreme Dürre in der Region und die sich immer weiter ausbreitenden Waldbrände verstärken das Problem zusätzlich. Besonders der Wassermangel bedroht Kleinbäuer*innen und Indigene der Region existenziell. Ein aktueller Bericht der UN spricht von einer „dreifachen humanitären Krise“ in den nördlichen Provinzen Paraguays ausgelöst durch die verheerende Wirkung von Trockenheit, Bränden und der Covid19- Pandemie.
Autorin: Eliane Fernandes, Referentin für indigene Völker
Foto: Kika Gouvea/WRI Brasil
Der Dachverband der indigenen Völker Brasiliens (APIB) warnt eindringlich vor Bolsonaros politischem Manöver zur Legalisierung des Bergbaus in indigenen Territorien. Dabei nutzen Bolsonaro und seine Unterstützer*innen das Argument, der Ukraine-Krieg würde den Handel mit Düngemitteln auf Kaliumbasis beeinträchtigen. So versuchen brasilianische Politiker*innen den Gesetzentwurf „PL 191“, auch bekannt als „Zerstörungspaket“, im brasilianischen Abgeordnetenhaus und Senat im Eilverfahren zu verabschieden, um u.a. Kaliumvorkommen in indigenen Territorien zu ermitteln und abzubauen.
Autor: Kamil Basergan, Journalist und arbeitet für den WDR. Für den vorliegenden Text stellte ihm der Journalisten Karwan Zirak Nuri sein Interview mit Zmnako zur Verfügung
Kurz vor dem Ende des ersten Golfkrieges zwischen Iran und Irak nimmt der irakische Diktator Saddam Hussein 1988 die eigene Bevölkerung in der kurdisch-irakische Stadt Halabja unter Beschuss – mit Giftgas. Die Stadt versinkt in Nebel und Chaos. Tausende sterben. Eltern verlieren ihre Kinder, Kinder ihre Eltern. Bis heute gelten Menschen als vermisst. Doch manche Kinder finden nach Jahren ihren Weg nach Hause.
Tourismus ist in Nordfinnland auf dem Vormarsch. Beworben als magische Landschaft der Nord-lichter und des Weihnachtsmannes werden immer mehr Besucher*innen angezogen, die auf Huskysafaris die Wildnis erkunden und in Glasiglus schlafen wollen. Huskys und Glasiglus – klingt das nach Finnland? Wer hier stutzt, dem ist aufgefallen, dass das Tourismusmarketing es mit der örtlichen Kultur wohl nicht gerade genau nimmt. Die indigenen Sámi wehren sich gegen diesen Tourismus und wollen ihn mit eigenen Projekten umgestalten.
Autorin: Medine Yilmaz, Absolventin der Staatswissenschaften im Bachelor und Master. Hauptberuflich arbeitet sie als Konferenzdolmetscherin und betreibt in der Erfurter Innenstadt ein kurdisches Restaurant
Die Kindheit unserer Autorin war türkisch geprägt. Erst als sie begann, die kurdische Sprache zu lernen, fing sie auch an, ihre kurdische Identität zu verstehen – eine Identität, die wie die Sprache geprägt ist von Vielfalt, Verzweigungen und Widersprüchen.
Autorin: Sara Smart, CNN (übersetzt von Yvonne Bangert)
Bild: Twitter @DebHaalandNM
Seit November 2021 gilt eine Anordnung von US-Innenministerin Deb Haaland für die Entfernung und Ersetzung eines auch in Europa vielfach verwendeten abfälligen Begriffs für indigene Frauen, den Begriff der „Squaw“. Er wurde in der Vergangenheit als beleidigende ethnische, rassische und sexistische Verunglimpfung indigener Frauen verwendet.