Radikale Buddhisten lehnen Ergänzung von umstrittenen „Rasse-Gesetzen“ ab

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Die radikal-buddhistische „Organisation for the Protection of Race and Religion”, die Ma Ba Tha-Bewegung, die sich als Hüter des Buddhismus versteht, hat mit massiven öffentlichen Protesten gedroht, sollten die in Burma umstrittenen Rasse- und Religionsgesetze verändert werden. (Mehr Infos zur Ma Ba Tha-Bewegung: Konrad-Adenauer-Stiftung: „Politische Mönche” und die Zukunft der Demokratie) 2015 hatten die radikalen Nationalisten diese Gesetze zum angeblichen „Schutz von Rasse und Religion“ durchgesetzt. Die Gesetze schränken unter anderem das Recht von buddhistischen Frauen ein, Männer anderer Konfessionen zu heiraten. Auch muss jeder, der eine Person anderen Glaubens heiraten will, diese Eheschließung von einer lokalen Überwachungsbehörde genehmigen lassen.

Frauen, Muslime und Christen beklagen einen massiven Verlust ihrer Rechte durch die fragwürdigen Gesetze. Seit zwei Jahren laufen sie Sturm gegen diese gesetzlich verfügte Diskriminierung. Ma Ba Tha wollte damit vor allem Burmas Muslime treffen, denen die Organisation unter Vorlage falscher Zahlen vorwirft, das mehrheitlich buddhistische Land zu unterwandern und zu einem muslimischen Staat machen zu wollen.

Frauen-Organisationen bestehen auf Ergänzungen zu den Gesetzen, um eine Bevormundung und Entrechtung durch Männer zu beenden. Würden die diskriminierenden Gesetze unverändert bleiben, könnte auch ein geplantes Gesetz gegen Gewalt gegen Frauen nicht in Kraft treten, für das Frauen-Organisationen in Burma seit Jahren kämpfen.


Wir fassen Nachrichten rund um die Rohingya-Krise in Burma regelmäßig auf unserem Blog zusammen. So können Sie einen Überblick über die aktuelle, sich aber stetig ändernde Situation bekommen. Alle Beiträge finden Sie hier: Rohingya-Krise in Burma eskaliert


veröffentlicht: 07. Februar 2017

Autor: Ulrich Delius

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