Using the Power of Photography to Promote Global Awareness –
Das ist der Leitgedanke von SocialDocumentary.net (SDN), einer Plattform für Fotografen, NGOs, Journalisten, Fotografie-Begeisterte und all jene, die die Überzeugung teilen, dass Bilder einen wichtigen Beitrag leisten: Für die (kritische) Auseinandersetzung mit der Welt, in der wir leben, für Aufklärung und Bildung. Sie sind in der Lage, uns zu informieren, zu erinnern, unsere Aufmerksamkeit zu lenken. Fotografie ist somit eine Möglichkeit, einem Thema Ausdruck und Öffentlichkeit zu verleihen. Ihr Grundprinzip des Fokussierens und des Adressierens kann im Sinne von universalen Menschenrechten und ethischen Werten zum Einsatz kommen: Dringendes, Abseitiges oder Verdrängtes in den Mittelpunkt rücken, hinterfragen oder bezeugen, sich an Betrachter wenden und an sie appellieren.
Von Myriam Pechan
Die Ausstellungsfläche, die SocialDocumentary.net bietet, verpflichtet sich, so die Selbstdarstellung, diesem – bewussten und verantwortungsvollen – Hinschauen und Dokumentieren. Bilder bewegen und können auf diese, ihre Weise verändern.
SocialDocumentary.net definiert für sich eine Human Rights Photography, formuliert Richtlinien, die eine Fotografie zugunsten der Grund- und Menschenrechte ermöglichen sollen. Sie betonen, dass der Fotograf bereit sein muss, Zeit zu investieren. Sich seinem Thema gegenüber stets respektvoll und mit Sensibilität nähern und verhalten soll, selbst wenn man nicht mit allem einverstanden ist. Der Fotograf wird dazu angehalten eine Geschichte zu erzählen, eine profunde Auseinandersetzung zu betreiben. Dazu gehört zum Beispiel, den Kontext und die Inhalte in Worte zu fassen und zu erklären. Abstracts fassen den Hintergrund zusammen, in einem Statement kann der Fotograf seine eigenen Gedanken einbringen und veröffentlichen.
Seit Oktober 2008 gibt es diese Website und umfasst heute hunderte Beiträge zu unterschiedlichsten Themen, die sich nach Ländern oder Schlagwörtern suchen lassen.
Ins Leben gerufen wurde SocialDocumentary.net von Glenn Ruga, einem US-amerikanischen Grafikdesigner und Menschenrechtsaktivisten, dessen Unternehmen Visual Communications für NGOs wie die Physicians for Human Rights arbeitet.
30 eindringliche Fotos zeugen vom entbehrlichen Leben der Rohingya-Flüchtlinge in Bangladesh. Sie geben Einblick in die Slums und provisorischen, illegalen Flüchtlingslagern, wohin die muslimische Minderheit aus Westburma seit Jahrzehnten flieht. Verfolgt in ihrem Heimatland, erfahren sie auch im muslimischen Nachbarland Ablehnung und Elend. Hunderttausend Flüchtlinge sind nicht als solche anerkannt, sind heimat-, besitz- und staatenlos.
Der Fotograf Sheikh Rajibul Islam Rajib, selbst ein Bangladeshi, stellt seine Fotos von 2009 unter dem Titel „Waiting to be Registered“ aus. Er portraitiert ein Überleben, den Versuch des Alltäglichen (allen Widrigkeiten zum Trotz), fängt Blicke ein, gezeichnete Gesichter, manchmal ein Lächeln.
Ein berührendes, nachdenkliches Dokument – eine Mahnung.
Hier finden sich einige knappe Infos zum Fotografen Sheikh Rajibul Islam Rajib.
Weitere Fotos zum Thema Burma (Myanmar) aus dem Jahr 2009 von Brenden Allen.