Fast hundert Jahre später beginnt in Argentinien ein Prozess gegen ein Massaker an Indigenen

Die argentinische Justiz hat am 19. April einen Prozess eröffnet, der das sogenannte „Massaker von Napalpí“ im Jahr 1924 aufklären soll. Bei dem Massaker wurden zwischen 300 und 500 Angehörige der indigenen Völker der Qom und Moqoit durch Soldaten, Polizisten und Siedler ermordet.

Von Eliane Fernandes, Referentin für indigene Völker; Foto: Rosa Grilo, 114, Überlebende vom Napalpí Massaker.

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Schutz, aber vor wem? | COVID-Isolationszentren gegen Indigene im Norden Argentiniens

In der Provinz Formosa an der Grenze zu Paraguay leben über 20.000 Indigene Wichí. Konflikte um Land, Zugang zu öffentlichen Gütern und täglich erfahrener Rassismus haben eine lange Tradition. Im Kontext der COVID-Pandemie spitzt sich die Behördenwillkür zu: In Isolationszentren werden Indigene gegen ihren Willen festgehalten und Proteste werden mit Polizeigewalt beantwortet. In ihrem Bericht „Nos pronunciamos y proponemos“ (dt. etwa: Wir erklären uns und reden mit), der die GfbV diese Woche erreichte, dokumentieren sie mindestens neun Fälle von Menschenrechtsverletzungen im Kontext der COVID-Pandemie.

Von Regina Sonk, Referentin für indigene Völker; Foto: Federico Valido 

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Chile: Wenn die „Sprache der Erde“ verschwindet

Täglich benutzen wir sie, ohne uns dessen meist bewusst zu sein: unsere Muttersprache. Wir streiten und vertragen uns mit ihrer Hilfe, wir machen Witze und teilen uns unserer Umgebung mit. Doch nicht jeder Mensch auf der Welt hat das Glück, seine Muttersprache so selbstverständlich zu benutzen. So auch die indigenen Mapuche in Chile und Argentinien, die um den Erhalt ihrer Sprache kämpfen.

von Andrea Pagani Ábalos; Foto: emesilva via iStock

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Chile: Nach dem Tod eines Polizisten fürchten Mapuche Eskalation der Gewalt

Temuco,  Chile. Am Morgen des 2. Aprils haben gewaltsame Übergriffe von Polizeieinheiten auf die Mapuche-Gemeinde Wente Winkul Mapu im Süden Chiles stattgefunden. Panzer und Polizeifahrzeuge blockierten nach lokalen Medienangaben die Hauptzufahrtsstraßen. Währendessen durchsuchten und zerstörten Spezialeinheiten den größten Teil der Häuser, setzten Tränengas ein und nahmen drei Mapuche fest. Weiterlesen »