Diskriminierung per Gesetz – die Geschichte des kanadischen Indian Act (2/2)

Im zweiten Teil geht es um die Auswirkungen des Indian Act und welchen Einfluss er bis heute hat. Das Gesetz wurde zwar seit seiner ursprünglichen Entstehung 1867 viele Male verändert (siehe Teil 1 der Blogreihe), aber bestimmt noch heute, wer in Kanada überhaupt offiziell als indigen gilt und wie die Selbstverwaltung der Reservate organisiert wird. Von vielen indigenen Vertreter*innen wird der Indian Act daher als koloniales Überbleibsel und staatliche Bevormundung kategorisch abgelehnt.

Von Theresa Luedtke und Maren Thiel, Recherche Dana Dramsch; Foto: Lorie Shaull | Flickr

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Diskriminierung per Gesetz – die Geschichte des kanadischen Indian Act (1/2)

Spätestens seit dem Sommer 2021 sind die finsteren Kapitel der kanadischen Kolonialgeschichte selbst einer breiteren deutschen Öffentlichkeit bekannt. Die Funde etlicher Kindergräber auf dem Gelände ehemaliger Residential Schools – Zwangsinternate für indigene Kinder – belegen die Misshandlungen, von denen Überlebende schon seit Jahren berichten. Die systematische Entfremdung der Kinder von ihren Familien und ihrer Identität diente dem kanadischen Staat als Werkzeug bei dem Projekt, die Kultur der First Nations auszulöschen. Das Gesetz, mit dessen Hilfe dieses Ziel erreicht werden sollte, existiert auch heute noch und prägt die Beziehungen zwischen First Nations und Staat maßgeblich: der Indian Act.

Von Theresa Luedtke und Maren Thiel, Recherche Dana Dramsch; Foto: Andrej Iwanow/ AFP

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Olympische Spiele in einer Diktatur – Sponsored by Allianz Versicherungen

Mit Millionensummen wird sich von multinationalen Unternehmen das Recht erkauft, die Olympischen Spiele finanziell zu unterstützen. Das Sportevent zieht immerhin, wenn nicht gerade eine weltweite Pandemie ist, Millionen von Zuschauer*innen in die Austragungsländer und die Übertragung wird von hunderten Millionen Menschen vor den Bildschirmen verfolgt.

Von Esther Lichtenfeld, Foto: Hanno Schedler/ GfbV 2021

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Truppenabzug aus Afghanistan: Gefahr für Minderheiten

Nach fast zwei Jahrzehnten ziehen die NATO-Truppen aus Afghanistan ab – viel zu übereilt und ohne nachhaltige Strategie, wie die Sicherheit der Zivilbevölkerung im Land gewährleistet werden kann. Die islamistischen Taliban haben bereits kurz nach dem Abzug wieder erhebliche Teile des Landes unter ihrer Kontrolle, der Konflikt dauert an. Auch der sogenannte Islamische Staat (IS) stellt eine Sicherheitsbedrohung dar. Die beiden Gruppen zielen vor allem auf die ohnehin bereits marginalisierten und diskriminierten Minderheiten im Land ab. Um Frieden herzustellen, muss daher der Schutz ethnischer und religiöser Minderheiten in den Friedensgesprächen und in einem potenziellen Friedensabkommen fest verankert werden.

Von Svenja Rommerskirchen; Foto: Nasim Fekrat via Flickr 

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Australien: Überrepräsentation von Indigenen in Haft

Mehr als die Hälfte aller Minderjährigen in Australiens Jugendstrafanstalten sind indigen. Ab einem Alter von 10 Jahren werden sie schon für Bagatelldelikte angeklagt, verurteilt und in Gefängnissen eingesperrt. Die Jugendkriminalität steht laut Queenslands Familien- und Kinderkommission in einem direkten Zusammenhang mit sozialer und wirtschaftlicher Benachteiligung. Um den Kindern eine Chance auf eine bessere Zukunft zu geben, müssen diskriminierende Gesetze abgeschafft, das Strafmündigkeitsalters auf 14 Jahre angehoben und gemeindebasierte Programme gefördert werden.

Von Vanessa Axt; Foto: by Ed Gold / Wikipedia CC BY-SA 4.0

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