
Schlagwort: Friedensnobelpreis

#BringBackOurGirls – Jetzt erst Recht!
Unsere Zeit ist schnelllebig geworden. Das Gestern scheint fast genauso lange her wie Sachen, die vor Monaten oder Jahren passiert sind. Wer kann sich schon daran erinnern, was heute vor sechs Monaten passiert ist? Aber es gibt 219 Schülerinnen, die sich jeden Tag daran erinnern. Wahrscheinlich jede Minute und jede Sekunde. Denn heute vor sechs Monaten sind diese Mädchen aus den Hostels, die sie als Unterkunft während ihrer Schulzeit nutzen, im Norden Nigerias von Kämpfern der Terrorgruppe Boko Haram entführt worden. Ursprünglich waren sogar 276 Mädchen verschleppt worden, doch einigen gelang es zu fliehen. Von den übrig gebliebenen 219 gibt es bis heute kein Lebenszeichen.
von Michaela Böttcher
Die Biographie Liu Xiaobos
Als was ist Liu Xiaobo nicht alles beschrieben worden? Als “Bürgerrechtler und Staatsfeind” oder als “große Hoffnung Chinas Literatur seit 1918”. Seit seinem Friedens-Nobelpreis ist er auch einem breiten Publikum in Deutschland bekannt. Nun kam im riva-Verlag Bei Lings Biografie über Liu Xiaobo auf den deutschen Markt.
Das bemerkenswerte dabei: obwohl beide Gründungsmitglieder des chinesischen PEN und lange Zeit befreundet, so haben sich die beiden streitbaren Charaktere in der Zwischenzeit sehr zerstritten. Dies prägt natürlich auch diese Biographie: Bei Ling gibt eine sehr subjektive Sicht und erzählt (wenn auch zum Glück nur am Rande) seine eigene Geschichte, seine eigene Wahrnehmung. Ob er Liu Xiaobo die große Ehre des Preises neidet? Oder ob er nur im Windschatten des Berühmteren Geld verdienen will? Zum Glück treten Bei Lings eigene Ambitionen in diesem Band zurück. Was bleibt, sind interessante Einblicke in das Leben des Friedens-Nobelpreisträgers.
Foto: GfbV-Archiv