Open the Gates: Politische Gefangene in Papua

Anlässlich der ersten 20 Wochen Amtszeit von Joko Widodo als Präsident Indonesiens stellen wir diese Woche jeden Tag einen politischen Gefangenen aus Papua vor. Ihre Geschichten, dokumentiert von Andreas Bracht aus unserem Asien-Referat, sind mahnende Beispiele für alle politischen Gefangenen in West-Papua. West-Papua liegt im östlichsten Teil Indonesiens. Dort befindet sich der größte Tropenwald nach dem Amazonasgebiet und unvorstellbar viele Ressourcen wie Gold, Kupfer und Erdgas. Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges ist West-Papua Schauplatz eines anhaltenden Konfliktes zwischen der indigenen Bevölkerung und dem indonesischen Staat. Politische Willkür ist an der Tagesordnung, die Menschenrechte werden mit Füßen getreten, ausländische Journalisten sowie NGOs werden nicht zugelassen und müssen selbst um ihre Sicherheit fürchten. Hunderttausende Papua sind Opfer gezielter Attacken indonesischer Sicherheitskräfte geworden, wurden unterdrückt oder gar gefoltert. Viele Experten sprechen von einem Genozid, den die Weltöffentlichkeit ignoriert.

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„Leichen im Keller“ – wie Deutschland international gesuchte Kriegsverbrecher schützt (Buchbesprechung)

Die GfbV begrüßte im November 2009 die Festnahme der beiden gefürchteten FDLR-Milizen-Führer Ignace Murwanashyaka und Straton Musoni in Mannheim und Nürtingen. Das sei „Deutschlands bislang wichtigsten Beitrag zum Ende von Massenmord und Vertreibung im Kongo“. Doch beide konnten vorher lange Jahre ungestraft von Deutschland aus operieren – und die deutschen Sicherheitsbehörden schauten weg. Daher rührt der Titel dieses sehr gut recherchierten Bandes: „Deutschlands Leichen im Keller“. An den Beispielen Ruanda, Kongo, Somalia, Äthiopien und Uskekistan zeichnet der bekannte Fernseh-Reporter Markus Frenzel Deutschlands Beitrag zu Völkermord und Menschenrechtsverletzungen.

Foto: GfbV-Archiv

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