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Am 1. Juni verkündete der US-amerikanische Präsident Donald Trump, dass sich Nordamerika aus dem Pariser Klimaabkommen verabschieden werde. Als es am 12. Dezember 2015 in Kraft trat, hatten sich nur Syrien und Nicaragua – aus unterschiedlichen Gründen – dem Abkommen verweigert. Nun schließt sich die USA den beiden Staaten an und katapultiert sich damit ins klimapolitische Aus.
Ziel des Pariser Klimaabkommens ist es, den Ausstoß von Treibhausgasen in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts auf Null zu bringen. Dazu soll zunächst die durch Treibhausgase verursachte Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad reduziert werden. Um das Ziel des Abkommens zu erreichen, dürfen die Staaten nur noch so viele Treibhausgase ausstoßen, wie auf natürlichem Wege wieder abgebaut werden kann. Für Viele bedeutet dieses Vorhaben, dass die Verbrennung von fossilen Engergien wie Kohle, Öl und Gas komplett enden muss. Ein Haken hat das Abkommen dabei: Es folgen keine Konsequenzen, wenn sich ein Land nicht an das Abkommen hält. Es basiert vielmehr auf einer freiwilligen Verantwortung – was der nicaraguanische Präsident kritisierte und deswegen nicht unterzeichnete.
Trump erntete für seine Ankündigung heftige Kritik. So auch von Vertretern der Native Americans. Diese sind zwar nicht überrascht über die Entscheidung des US-Präsidenten, allerdings sind sie geschockt. Sie empfinden den Austritt aus dem Pariser Klimaabkommen als einen Angriff auf die indigenen Gemeinden der ganzen Welt. Denn sie sind die ersten, die die Folgen des Klimawandels zu spüren bekommen. Der Klimawandel zerstört die empfindliche Lebensgrundlage der Indigenen, die ein Leben im Einklang mit der Natur führen wollen. Und so arbeiten in den USA viele Native Americans aktiv zusammen, um den Umweltschutz weiterzuentwickeln. Doch sie kommen weder auf nationaler und internationaler Ebene zu Wort.
Die Native Americans wollen eine Politik, die eine nachhaltige Zukunft für alle in Aussicht stellt. Sie wollen eine Klimawandellösung, die Menschenrechte und damit eben auch die Rechte indigener Gruppen beinhaltet. Sie wollen keine Politik, in der wirtschaftliche Interessen von Firmen Vorrang haben vor Menschenrechten und Umweltschutz.
Eine Politik, die Umweltschutz nicht ernst nimmt oder sogar das genaue Gegenteil von Umweltschutz unterstützt, werden die Native Americans nicht akzeptieren. Denn es ist eine Politik gegen ihre Rechte. Trumps Politik hält eine Wirtschaft mit Umweltrassismus und Klimaungerechtigkeit aufrecht, die sich gegen Indigene richtet und den Klimawandel weiter vorantreibt. Also eine Politik, die die Rechte der Native Americans, die Rechte aller Menschen sowie den Naturschutz mit Füßen tritt.
Wir berichten regelmäßig auf unserem Blog über die verschiedenen Konflikte zwischen dem neuen US-Präsidenten Trump und den Native Americans. Alle Beiträge im Überblick finden Sie hier: Indigener Widerstand gegen Trump
veröffentlicht: 9. Juni 2017
Autorin: Franziska Rocholl