UNHCR betroffen von Situation der Rohingya-Flüchtlinge in Bangladesch

Am 10. Juli 2017 besuchte der Hohe Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen, Filippo Grandi, zwei Flüchtlingscamps der Rohingya im Cox Bazar Delta in Bangladesch. Seit 2012 sind mehrere zehntausend Rohingya vor Ausschreitungen in Burmas Rakhine-Staat geflohen. Viele von ihnen leben seitdem in provisorischen Unterkünften im Cox Bazar.

Von Rebecca Reising; Foto: EU/ECHO/Pierre Prakash via Flickr

Grandi zeigte sich deutlich betroffen von der Situation der Rohingya in den Flüchtlingscamps. Die Bedingungen dort seien sehr minimalistisch und es gebe nur das Notwendigste. Dieser Zustand sei sehr besorgniserregend, so Grandi. Sowohl für diejenigen, die 2012 dort angekommen seien, als auch für die Neuankömmlinge, die seit der neuesten Eskalation der Gewalt in Burma nach Bangladesch geflohen und teils schwer traumatisiert seien.

Während seines Besuchs im Camp Kutupalong sprach der UN-Flüchtlingskommissar vor allem mit jungen Flüchtlingen. Nicht nach Decken, Essen oder medizinischer Versorgung wurde er gefragt, fasst Grandi die Gespräche zusammen. „Sie sagten mir – gib uns eine Zukunft“. Es sei eine Botschaft an die Regierungen in Burma und in Bangladesch, so der Kommissar.

Da die meisten Rohingya keine Staatsbürger Burmas sind – seit 1982 gibt es ein Gesetz in dem südostasiatischen Land, dass die Mehrheit der Rohingya staatenlos gemacht hat -, ist es für sie besonders schwer, eine gute Ausbildung zu erhalten. Auch werden ihnen Grundrechte wie Bewegungs- noch Versammlungsfreiheit verwehrt. Nach heftigen Ausschreitungen gegen die Rohingya Ende vergangenen Jahres flohen zehntausende über die Grenze nach Bangladesch. Hier wiederum werden sie jedoch nicht als Flüchtlinge anerkannt und müssen im Untergrund leben, um einer Rückführung nach Burma zu entgehen.


Wir fassen Nachrichten rund um die Rohingya-Krise in Burma regelmäßig auf unserem Blog zusammen. So können Sie einen Überblick über die aktuelle, sich stetig ändernde Situation bekommen. Alle Beiträge finden Sie hier: Rohingya-Krise in Burma eskaliert

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