Wie jedes südasiatische Land ist auch Bangladesch von hohen Temperaturen und den alljährlichen Monsunwinden geprägt. Die Hauptregenzeit beginnt im April oder Mai und dauert meist bis Oktober an. Während dieser Zeit kommt es häufig zu schweren Wirbelstürmen, die Sturmfluten und starke Überschwemmungen zur Folge haben; im Südosten des Landes treten zudem heftige Niederschläge auf. Oft müssen deswegen küstennahe Dörfer evakuiert werden, Bauern verlieren ihre Ernte, Häuser und anderer Besitz wird beschädigt.
Von Isabelle Ortmüller; Foto: Kamaljith K V via Flickr
Da die Flüchtlingscamps der Rohingya größtenteils in Cox’s Bazar, einer Küstenregion im Südosten Bangladeschs, zu finden sind, verschärft sich die Situation der Rohingya auf Grund der Monsunzeit enorm. Viele der Flüchtlinge hatten vor dem einsetzenden Sommermonsun nur sehr begrenzten oder gar keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser, medizinischer Versorgung oder Nahrung, da die Camps unorganisiert und überfüllt sind. Hinzu kommt, dass viele Rohingya in Unterkünften leben, die bei weitem nicht genug Schutz vor äußeren Einflüssen wie Hitze, Wind und Kälte geben.
Mit Blick auf die Monsunzeit ist es daher dringend notwendig, die Unterstützung durch internationale Hilfsorganisationen aufzustocken. Auch die Europäische Union muss ihre Unterstützungsprogramme ausbauen, um eine humane Lebenssituation für die Rohingya zu gewährleisten. Andernfalls wird sich die ohnehin schon katastrophale Situation in den Flüchtlingscamps weiter verschlechtern und neue Probleme wie Krankheiten hervorrufen, durch hygienische Mängel und schlechtem Zugang zu Nahrung und Wasser entstehen.
Wir fassen Nachrichten rund um die Rohingya-Krise in Burma regelmäßig auf unserem Blog zusammen. So können Sie einen Überblick über die aktuelle, sich stetig ändernde Situation bekommen. Alle Beiträge finden Sie hier: Rohingya-Krise in Burma eskaliert