Foto: European Union/François Walschaerts
In ihrer einwöchigen Europa-Reise besuchte Aung San Suu Kyi Anfang Mai Belgien, Italien, und Großbritannien und traf sich mit der Außenbeauftragten der EU, Federica Mogherini, in Brüssel. Während dieses Treffens unterstrich Mogherini nochmals die Wichtigkeit der Fact Finding Mission, die die Umstände in Burma und insbesondere im Rakhine-Staat untersuchen soll. Aung San Suu Kyi lehnte die Fact Finding Mission erneut ab, nachdem bereits der Vertreter Burmas dies in der Sitzung des UN-Menschenrechtsrats, in der die Mission beschlossen wurde, betont hatte. Die de-facto-Chefin der burmesischen Regierung meinte, ein solcher Beschluss sei unnötig. Burma werde lediglich die Empfehlungen von der Advisory Commission on Rakhine State, die vom ehemaligen UN-Generalsekretär Kofi Annan geleitetet wird, annehmen.
Im Anschluss reiste Aung San Suu Kyi nach London, wo sie den Ehrenpreis für Frieden, der höchste Preis, den die Stadt an eine individuelle Person geben kann, erhielt. Die Begründung für die Verleihung war das außerordentliche Engagement der von Aung Sann Suu Kyi geführten Partei National League for Democracy im friedlichen Kampf für Demokratie und für eine Gesellschaft, in der alle Mitglieder in Sicherheit, Frieden und Freiheit leben können. Gleichzeitig wurde Suu Kyi von mehreren Demonstranten empfangen, die sich gegen ihre aktuelle Rohingya-Politik aussprachen.
In Burma, insbesondere im Rakhine-Staat, kommt es seit Oktober 2016 immer wieder zu gewalttätigen Einsätzen des Militärs und Menschenrechtsverletzungen an den Rohingya. Zehntausende Angehörige der muslimischen Minderheit sind mittlerweile in die Nachbarländer geflohen.
Wir fassen Nachrichten rund um die Rohingya-Krise in Burma regelmäßig auf unserem Blog zusammen. So können Sie einen Überblick über die aktuelle, sich stetig ändernde Situation bekommen. Alle Beiträge finden Sie hier: Rohingya-Krise in Burma eskaliert
veröffentlicht: 16. Mai 2017
Autorin: Isabelle Ortmüller