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Die Organisation Food and Water Watch – eine von Regierung und Privatwirtschaft unabhängige Organisation, die sich für Recht auf Nahrung und Wasser einsetzt – hat untersucht, welche Banken die Dakota Access Pipeline (DAPL) finanzieren. Demnach sind 17 Banken direkt an der Finanzierung des Projekts beteiligt. Weitere 19 Banken stellen der Energy Transfer Gesellschaft, dem Bauträger des Pipeline Projekts, Kredite zum allgemeinen Ausbau der Gas- und Ölinfrastruktur in North Dakota und anderen Regionen zur Verfügung.
Auffallend dabei ist, dass viele europäische Banken an der Finanzierung beteiligt sind, darunter auch deutsche und schweizerische. So zum Beispiel beteiligt sich die Bayern LB mit einem Kredit von über $120 Millionen an der Dakota Access Pipeline, die Deutsche Bank stellt Energy Transfer mehr als $275,6 Millionen zur Verfügung, die UBS über $336,5 Millionen Auch die Credit Suisse ist mit einem Kredit von $340 Millionen involviert.
Dass Banken solche Projekte finanzieren, ist nicht unüblich. Heikel wird es jedoch, wenn bei der Umsetzung Menschenrechte missachtet und umweltgefährdende Tätigkeiten unternommen werden. Beides trifft im Fall der Dakota Access Pipeline zu.
Die meisten der an der Finanzierung beteiligten Banken betonen in ihrem Verhaltenskodex die Wichtigkeit von umweltverträglichem Verhalten, sozialer Verantwortung und dem Einhalten von Menschenrechten. Durch die Investition in die Dakota Access Pipeline und den Bauträger Energy Transfer kofinanzieren sie jedoch ein Projekt, welches die Rechte der indigenen Bevölkerung Nordamerikas verletzt, zur Verschlimmerung der Klimaerwärmung beiträgt und Minderheiten schadet.
Grafik: Food and Water Watch
Wir fassen Nachrichten rund um die Proteste gegen die Dakota Access Pipeline regelmäßig auf unserem Blog zusammen oder übersetzen Interviews und Reden ins Deutsche. Alle Beiträge im Überblick finden Sie hier: Native Americans protestieren gegen die Dakota Access Pipeline in North Dakota
veröffentlicht: 3. November 2016
Autorin: Giulietta Corti
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Was bei Ihren Berichten etwas zu kurz kommt, ist die Tatsache, daß die Dakota Pipeline nur ein Teil des Gesamtprojekts Keystone Pipeline ist, das Öl aus den in Canada vorliegenden Ölsänden transportieren soll. Dieses Öl ist schwerer als das, auf das sich die Ölindustrie inzwischen eingestellt hat und von dem mehr als reichlich vorhanden ist. Verarbeitungsmöglichkeiten und Bedarf für schweres Öl sind in den USA kaum noch gegeben. Die Extraktion aus Ölsänden verwüstet ganze kanadische Landschaften und ist nebenbei der Grund, warum Trump bei dem Vertrag mit Canada darauf besteht, daß die Rohrleitungen von US-Firmen geliefert werden müssen.
Hallo Andrea, es stimmt, dass es noch wesentlich mehr Pipelineprojekte in den USA gibt, die für den Transport von Öl oder Gas aus Fracking dienen oder geplant sind und Interessen von Native Americans verletzen. Die Keystone XL-Pipeline, die von Präsident Obama mit Veto gestoppt wurde, soll jetzt von seinem Nachfolger wieder ermöglicht werden, der unlängst dazu aufgefordert hat, die Genehmigungen neu einzureichen. Sie soll Öl aus den kanadischen Teersandfeldern an den Golf von Mexiko transportieren. Sie ist aber nicht identisch mit dem Piplineprojekt, um das es bei Standing Rock geht. Dieses Projekt, das mit dem Teilabschnitt der Dakota Access Pipeline Ursache ist für die Proteste der Standing Rock Dakota Sioux, soll Öl aus dem Bakken Ölfeld in North Dakota nach Patoka in Illinois führen, wo es in ein bereits vorhandenes Pipelinenetz eingespeist werden soll. Das Umweltverbrechen der Ölgewinnung aus Teersand in Kanada haben wir schon vor dem Veto durch Präsident Obama dokumentiert und werden dies natürlich auch in Zukunft tun, sollte Präsident Trump mit seinen Wiederbelebungsbemühungen für Keystone XL Erfolg haben. Herzliche Grüße, Yvonne Bangert, GfbV-Referentin für indigene Völker
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