Wenn Intoleranz auf Widerstand trifft – Donald Trump und die Native Americans

Seit dem 20. Januar 2017 ist Donald Trump der 45. Präsident der USA und schon jetzt wird das Konfliktpotential zwischen ihm und den Native Americans täglich größer. Trump bleibt seiner Linie treu und erfüllt seine Wahlversprechen: Dabei zeigen bereits seine ersten politische Aktionen, dass sich die Native Americans auf schwere Zeiten einstellen müssen – sie rüsten sich zum Widerstand.

Schritt für Schritt setzt Trump seine ignorante Politik gegenüber den Native Americans um. Sowohl die Dakota Access Pipeline (DAPL) als auch die Pläne für die Keystone Pipeline XL wurden wieder aufgenommen. Die friedlichen Proteste der Sioux in Standing Rock interessieren ihn nicht, wirtschaftlicher Gewinn steht über kulturellem Erbe und religiösen Traditionen. Auch Vertragstreue zählt für ihn offenbar wenig, denn die Standing Rock Sioux können sich nach wie vor auf gültige Verträge berufen, wie etwa den Vertrag von Fort Laramie (1851), der ihnen sogar Land außerhalb des Reservats zusichert. Doch so leicht werden die Standing Rock Sioux nicht aufgeben. Die #NoDAPL-Bewegung ist längst zum Symbol und Ausgangspunkt für eine neue Protestbewegung der Indigenen in Nordamerika geworden, die Präsident Trump weder mit Provokationen, noch mit alternativen Fakten oder Verordnungen in die Knie zwingen kann.

Doch die Pipelines sind nicht der einzige Konflikt zwischen Trump und den Native Americans. Auch bei seinem Prestigeprojekt, eine Mauer an der mexikanischen Grenze zu bauen, hat er die Rechnung ohne die Native Americans gemacht. Der Präsident hat die über 20 Native Nations, die in der Grenzregion leben, nicht in seine Pläne einkalkuliert. Sie könnten ihm einen Strich durch die Rechnung machen. Um eine durchgehende Mauer zu bauen, braucht Trump die Zustimmung der betroffenen indigenen Gemeinschaften. Nur diese können rechtlich über Bauprojekte in ihren Reservaten entscheiden. Doch bisher hat Donald Trump sich mit keinem einzigen Vertreter der dort ansässigen Native Americans getroffen und führt seine Politik lieber durch aufgeregte Twitterposts.

„Let’s build bridges, not walls“, der Ausspruch des Aktivisten und Mitglieds der Standing Rock Sioux Chase Iron Eyes, könnte in der Ära Trump zum Slogan der Native Americans werden. Denn diese werden Trumps respektlose Haltung nicht tolerieren – und ihre Souveränität und Identität verteidigen. Dazu werden sie die Unterstützung der internationalen Öffentlichkeit brauchen, denn Trump schreckt offenbar auch nicht davor zurück, den souveränen Status der Reservate und der Native Nations infrage zu stellen. Berichten zufolge denkt er auch darüber nach, sie im Zweifel zugunsten von Bauprojekten oder ökonomischen Interessen wie Rohstoffabbau, Pipelinebau oder eben jene Mauer zu enteignen.

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5 Gedanken zu “Wenn Intoleranz auf Widerstand trifft – Donald Trump und die Native Americans


  1. […] Angesichts einer drohenden Eskalation des Konflikts um den Verlauf der Dakota Access Pipeline (DAPL) in dem US-amerikanischen Bundesstaat North Dakota hat die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) die Deutsche Bank und die Bayerische Landesbank am Donnerstag aufgefordert, sich aus dem Projekt zurückzuziehen „Das Pipelineprojekt verstößt gegen die UN-Deklaration der Rechte indigener Völker, die von den USA 2010 unterzeichnet wurde. Denn die Standing Rock Sioux wurden an den Planungen nicht beteiligt“, berichtet die GfbV-Referentin für indigene Völker, Yvonne Bangert. „Auch das Recht auf Religionsfreiheit wurde verletzt: Die Bauarbeiten haben bereits mehrere heilige Stätten und Gräber der Sioux zerstört. Außerdem gefährdet die Pipeline das von den UN verbriefte Recht auf sauberes Trinkwasser, denn Lecks in Pipelines gibt es häufig. Deshalb konnten auch die Stadtväter der Hauptstadt North Dakotas, Bismarck, den ursprünglich in ihrer Nähe geplanten Verlauf der Pipelinetrasse als zu großes Risiko für die Wasserversorgung ihrer Bürger ablehnen. Dieses Recht müssen auch die Sioux weiter südlich haben!“ Quelle gfbv.de […]

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