Wie die Welt enden wird

Alte Weisheiten sind nicht gerade etwas, bei denen die meisten von uns vor Freude aufspringen. Meist verdrehen wir die Augen und denken heimlich, dass wir es besser wissen. Doch manchmal sollten wir vielleicht doch zuhören.

Foto: SteveRaubenstine via pixabay

Manchmal erzählen uns alte Geschichten und Weisheiten etwas, das wir vergessen haben. Sie erinnern uns an Dinge, das wir wertschätzen sollen. So wie diese überlieferte Weisheit der Cheyenne, einer Native Nation in Nordamerika. Sie warnt davor, was geschehen wird, wenn wir die Erde nicht im Gleichgewicht halten können.

„Es gibt eine Geschichte der Cheyenne, die mir jemand einmal gegeben hat. Sie war auf ein Stück Papier geschrieben und kopiert worden, und eine Cherokee-Frau gab sie mir in Oklahoma. Daher kenne ich ihren genauen Ursprung nicht. Die Geschichte heißt: Wie die Welt enden wird.

Die Erde wird von einem großen, großen Baumstamm gehalten. Dieser Baum ist wie ein heiliger Pfahl, um den herum getanzt wird. Die Geistwesen aller lebenden Geschöpfe wirbeln in einem wundervollen, rhythmischen Tanz um ihn herum. Großer Biber nagt ganz langsam an diesem Pfahl. Wenn er sich ärgert, nagt er schneller und der Pfahl wird schwächer.

Wir verärgern Großer Biber wenn wir in den Rhythmus dieses Tanzes eingreifen. Großer Biber weiß das und nagt dann schneller und der Pfahl neigt sich ein wenig. Sobald Großer Biber den Pfahl durchgenagt hat, wird die Erde abstürzen.

Deshalb müssen alle Geschöpfe und ganz besonders die Menschen die Erde im Gleichgewicht halten.

Damit Großer Biber nicht verärgert wird.

Eine Warnung. Eine Erzählung einer uralten Wahrheit. Eine Geschichte, die unsere moderne Art, die Welt zu betrachten, einfängt und sie in einfache Wörter umwandelt, die unsere Art und Weise, wie wir in der Welt sind und mit ihr umgehen, verändern können. Die Geschichte ist eine Erinnerung, dass wir uns an die alten Weisheiten erinnern müssen, wenn wir weiterhin alle zusammenleben und eine Welt bewahren wollen, die wir unseren Kindern und deren Kindern weitergeben können.“

aus: Keepers of the Story, Oral Traditions in Religion, Megan Mc Kenna, Seabury Books; An imprint of Church Publishing, New York, S. 150; inoffizielle Übersetzung von Yvonne Bangert/ GfbV

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