Deutschland – Gas – und die Knebelung der freien Medien in Russland

Das meiste Gas, das in Deutschland verbraucht wird, kommt aus Russland und wird vom staateigenen Konzern Gazprom gefördert und geliefert. Gazprom drängt zudem massiv auf den deutschen Strommarkt. Auch am so genannten Endkundengeschäft will Gazprom also hier verdienen.

Mit dem Geld der deutschen Verbraucher  wird in Russland auch Politik finanziert. Politik, die gerade dabei ist, einen der letzten freien Radiosender, das berühmte Radio Echo Moskau (Echo Moskvy) gleichzuschalten. Die Holding Gazprom Media ist Hauptanteilseigner des kritischen Radiosenders. Nicht, dass Putin direkt den Befehl gegeben hätte. Das glaubt nicht einmal der Echo Moskau Chefredakteur Wenediktow. Vorausseilender Gehorsam ist es, was die Gazprom Media Holding drei Wochen vor der Präsidentschaftswahl in Russland dazu bewog, Wenediktow und einen weiteren unabhängigen Journalisten aus dem Aufsichtsrat zu entfernen.  

Putin hat lange unter „Echo Moskvy“ gelitten. Erst vor Kurzem beklagte er sich darüber bei Wenediktow persönlich mit den Worten: «Bin ich etwa sauer auf Sie, wenn Sie mich von morgens bis abends mit Durchfall übergießen». Das ist ja auch wirklich nicht fein. Aber ist es fein, dass wir als Gasverbraucher in Deutschland die Politik der Gängelung der Medien in Russland indirekt mittragen?

Wenediktow und sein Team wollen jedenfalls trotz des Drucks von Gazprom Media weitermachen mit ihrer kritischen Berichterstattung. Böse Zungen  behaupten, Radio Moskau hätte in den letzten Jahren nur senden dürfen, damit die Herren im Kreml noch eine Quelle haben, die verlässlich sagt, was das Volk denkt.

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