Pine-Ridge-Reservat: Plakataktion für die Lakota in den USA

Das Pine-Ridge-Poster-Projekt ist eine Initiative des Fotographen Aaron Huey, mit der er die Öffentlichkeit auf die Situation der Indigenen in South Dakota/USA aufmerksam machen möchte.

Foto: GfbV-Archiv

Er hat in den letzten sechs Jahren das Leben der Lakota im Pine-Ridge-Reservat dokumentiert und beschlossen etwas gegen die katastrophalen Lebensumstände und die Diskriminierung zu unternehmen. Zusammen mit den Künstlern Shepard Fairey, der auch das „HOPE“-Plakat für Barack Obamas Präsidentschaftswahlkampf entworfen hat, und Ernesto Yerena, der sich unter anderem für die Rücknahme des Immigrationsgesetzes in Arizona einsetzt, hat Huey aus seinen Bildern eine Kampagne erarbeitet. Diese möchte er an Bushaltestellen und Plakatwänden in den gesamten Vereinigten Staaten zeigen.

Das ihn bewegende Unrecht geht auf das 19. Jahrhundert zurück, als die USA mehrere Verträge mit den Sioux, zu denen auch die Lakota-Indigenen zählen, schlossen. Diese sicherten ihnen unter anderem Landrechte zu. In dem längsten Prozess der US-Geschichte urteilte der Oberste Gerichtshof, dass der Vertrag von Fort Laramie aus dem Jahr 1868 verletzt wurde, als die Sioux in „Prisoner Of War Camps“, also Kriegsgefangenenlager, umgesiedelt wurden und Großteile ihres Land den Goldsuchern und Siedlern übergeben wurde. Heute werden diese Lager „Reservate“ genannt. Die Situation der dort lebenden Indigenen ist katastrophal. Zwischen 80 und 90 % sind arbeitslos und über 90 % leben unterhalb der Armutsgrenze. Wenn sie nicht obdachlos sind, teilen sich bis zu fünf Familien ein Haus und die Lebenserwartung der Männer beträgt nur 47 Jahre – Zahlen, die mit denen von Entwicklungsländern vergleichbar sind und dies mitten in den USA im 21. Jahrhundert.

Zur Finanzierung dieses Projekts sucht Huey über die Homepage Emphas.is noch Menschen, die seine Idee gut finden und ihn unterstützen möchten. Emphas.is ist die erste Crowdfunding Plattform für Fotojournalismus. Dies ist eine Internetseite, auf der Journalisten ihre geplanten Projekte der Öffentlichkeit vorstellen und für die Durchführung Geld sammeln können. Die Unterstützer bekommen über die Seite weitere Informationen über das Projekt, zum Beispiel ein making-of. So bleiben sie an der Umsetzung beteiligt und können sie weiter verfolgen.  Es gibt keinen Mindestbetrag, den man spenden muss, aber verschiedene Dankeschön-Geschenke. Huey hat bisher rund 13.400 US$ sammeln können. Bereits mit 17.250 US$ kann diese Guerilla-Plakatkampagne gestartet werden. Mit 30.000 US$ kann sie auf U-Bahnstationen in New York und Plakatwände in South Dakota und Washington D.C., wo die politischen Entscheidungsträger sitzen, ausgedehnt werden. Wir finden, dass dieses Projekt unterstützenswert ist und würden uns freuen, wenn Sie bei der Umsetzung helfen würden!

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